• Mai 2019
  • FVM News

Marktkommentar Juni: Der Weltuntergang ist mal wieder ausgeblieben

Europawahl, Brexit, Handelskonflikt USA-China - an Bremskräften für das Wachstum fehlt es nicht. Trotzdem gibt es keinen Grund zur Panik für Anleger, wenn Vermögen durch eine strategische Vermögensallokation breit und chancenbewusst investiert wird. 

Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl stieg und proeuropäische Kräfte haben die Mehrheit behalten. Selbst der schwelende Dauerbrenner Brexit wird wohl weder die konjunkturelle Lage in Deutschland noch in der verbleibenden Union langfristig ernsthaft gefährden. Noch nicht mal Donald Trump und der Handelsstreit mit China scheinen, trotz durchaus spürbarer Auswirkungen, dauerhaft das Weltwirtschaftswachstum zu verhindern. Global sehen wir Bremsspuren, aber mit einem Rückgang von 2,9 (2018) auf 2,5 Prozent in diesem Jahr, fallen diese doch eher moderat aus.

Schon in 2020 gibt es leichte Erholungschancen auf 2,7 Prozent Wachstum. Während die Konjunktur in Deutschland in diesem Jahr mit nur 0,8 Prozent BIP-Zuwachs eine kleine Ruhepause einlegen wird, kann es bereits im nächsten Jahr zu einer Renaissance auf 1,6 Prozent kommen. Momentan stabilisieren Bauboom und Konsumfreude das Wachstum, die Industrie trägt eher zur Abkühlung bei. Auch in den USA verliert der Konjunkturmotor etwas an Schwung: Nach einem voraussichtlichen Wachstumsrückgang von 2,9 (2018) auf 2,6 Prozent in diesem Jahr erwarten wir für 2020 nur noch ein BIP-Plus von 2,2 Prozent. Allerdings lag das Wachstum im ersten Quartal 2019 mit 3,2 Prozent über unseren Erwartungen, hier könnte positives Überraschungspotenzial sichtbar geworden sein. Und noch ist auch eine Einigung im Handelsstreit mit China durchaus denkbar, die in Asien aber eventuell sogar noch mehr in den USA für konjunkturellen Rückenwind sorgen würde. Von den Zentralbanken erwarten wir derzeit kaum entscheidende Impulse.

Die EZB wird voraussichtlich bis zum Jahresende keine Zinsanhebungen umsetzen und auch bei der amerikanischen FED sind vorerst keine weiteren Schritte auf der Zinstreppe in Sicht. Am Rentenmarkt sorgten Rezessionsängste zuletzt für Bewegung und Renditeanstiege bei langlaufenden Bonds. Von einem realen Kapitalerhalt, rein mit risikoarmen Staatspapieren, sind wir aber immer noch weit entfernt, daran wird sich unserer Meinung nach auf absehbare Zeit auch wenig ändern. Die deutsche Inflation dürfte in diesem Jahr bei 1,4 Prozent und im nächsten fast unverändert bei 1,5 Prozent landen. Selbst bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren liegt die jährliche Rendite deutscher Staatspapiere derzeit unter der Hälfte der Geldwertverluste.

Sicht der Freiburger Vermögensmanagement

Aus Sicht der Freiburger Vermögensmanagement gibt es aber für langfristige und überlegte Anleger keinen Grund zur Panik. Eine breit gestreute strategische Vermögensallokation ist und bleibt derzeit die beste Option. Das gilt ganz besonders vor dem Hintergrund weiterhin eher seitwärts laufender Zinsentwicklungen und einer zwar stabil geringen, aber durchaus spürbaren Inflation. Die Anlageklasse Aktien ist gemessen, an den Kurs-Gewinn-Verhältnissen, im historischen Vergleich noch immer moderat bewertet. Angesichts der relativ stabilen Konjunkturentwicklung stellen diese Anteile am Produktivkapital der Unternehmen weiterhin einen wichtigen Baustein für den langfristigen Vermögenserhalt dar.

In unserem Stiftungsfonds kombinieren wir deswegen einen Rentenanteil von 70 Prozent mit 30 Prozent Aktien. Dabei nutzen wir sowohl kostengünstige und breit gestreute Indexprodukte als auch handverlesene Einzeltitel. So können wir die gewohnte Stabilität im Rentenbereich mit den Chancen aus dem Aktienmarkt kombinieren, ohne dass einzelne Kursschwankungen die Volatilität des Fonds zu stark beeinflussen. Ziel ist es immer, zu investieren und nicht zu spekulieren, so können wir am besten zum langfristigen realen Kapitalerhalt unserer Kunden beitragen.