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FVM Kapitalmarktbericht Januar 2025: Neues Jahr mit Herausforderungen und Potential

Liebe Mandanten und Geschäftsfreunde,
2024 war – wie erwartet – kein unkompliziertes Jahr. Die Weltwirtchaft und besonders die Finanzmärkte haben die Herausforderungen aber unter dem Strich überraschend gut, wenn nicht sogar sehr gut, überstanden. Auch in unseren Vermögensverwaltungs-Fonds können wir mit einem Plus von 11,09 Prozent im FVM Classic, 9,56 Prozent im FVM Stiftungsfonds und 16,76 Prozent im FVM Offensiv positiv auf die letzten 12 Monate zurückblicken. Trotzdem ist hierzulande die Stimmung insgesamt eher verhalten, denn die deutsche Volkswirtschaft stottert. In vielen europäischen Nachbarstaaten fehlt derzeit ebenso ein klar erkennbarer Erfolgskurs. So manche Regierungskonstellation steht derzeit auf der Kippe oder muss sich erst, wie bei uns durch die vorgezogene Bundestagswahl, wieder finden. Eine neue Bundesregierung wird vor einer ganzen Reihe von Problemen stehen. Die reichen von der Aufholjagd in der globalen Digitalisierung über einen fragilen Energiemarkt bis hin zu einer immer lähmenderen bürokratischen Überregulierung. In Sachen Verteidigungs- und Außenpolitik ist die Welt sicher auch nicht einfacher geworden, und von einem Europa, das mit einer starken gemeinsamen Stimme seine Position in der Welt behauptet, sind wir scheinbar weit entfernt. Insbesondere vor dem Hintergrund des Wiedereinzugs von Donald Trump ins Weiße Haus, der diesseits des Atlantiks nicht gerade zu einer Stimmungsaufhellung beigetragen hat, werden wir uns in Europa zwangsläufig auf eigene Stärken besinnen müssen. Denn die geopolitischen Risiken von einem aufflammenden globalen Handelskonflikt bis zu einem für uns möglicherweise fatalen Scheitern in der Abwehr des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind dadurch sicher nicht weniger geworden. Also wird 2025 kein gutes Anlagejahr?
Zinszugkraft für die Märkte
Noch lässt sich ein intakter Zinssenkungszyklus beobachten, das beflügelt grundsätzlich die Kurse. Die große Frage ist aber, ob die Inflation wirklich überwunden ist, wenn die Notenbanken zu einer Richtungsänderung gezwungen sein sollten. Ob sich die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen, die am langen Ende oft schon eingepreist sind, wirklich bestätigen, bleibt abzuwarten. In Europa dürften die Leitzinsen wohl weiter nach unten tendieren, aber in den USA könnte das langsamer vonstatten gehen. Denn sollte Trump die Wahlversprechen von umfassender Deregulierung und Steuersenkungen in die Tat umsetzen, ist das zwar einerseits gut für die Konjunktur. Aber andererseits wird das den Schuldenstand in die Höhe treiben. Die geplanten höheren Zölle und das härtere Vorgehen gegen die oft im Niedriglohnbereich eingesetzten Einwanderer könnten zusätzlich die Verbraucherpreise anheizen. Trotz dieser Zweifel ist der US-Optimismus momentan für die Märkte der bestimmende Faktor. Im Gegensatz zu Europa, wo das Verhältnis der Kurse zu den erwarteten Gewinnen (KGV) unter dem langfristigen Durchschnitt liegt, liegt das KGV der US-Aktien über dem Mittelwert. Die Kapitalmärkte erwarten von Trump eine wirtschaftsfreundliche Politik. Das US-Verbrauchervertrauen und Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes sind gestiegen, und die Erwartungen sind hoch. Im direkten Vergleich mit den US-Werten sind europäische Aktien eher günstig, aber die Musik spielt derzeit eindeutig jenseits des großen Teichs, was noch eine ganze Weile so bleiben könnte. Trotzdem gilt es hierzulande, nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen im Blick zu behalten. Denn in China deuten einige Indikatoren darauf hin, dass die kreditfinanzierte Wirtschaftsförderung verstärkt werden könnte, um die Konjunktur weiter in Schwung zu bringen. Sollte infolgedessen die Nachfrage aus dem Reich der Mitte anziehen, würde das Exportnationen wie Deutschland, aber auch europäischen Unternehmen, wie zum Beispiel französischen Luxusgüterherstellern, helfen. Natürlich vorausgesetzt, dass dieser Rückenwind nicht durch einen Handelskonflikt im Keim erstickt wird.
Rückkehr zum Erfolgskurs?
Insgesamt ist die Stimmung in Europa schlecht. Besonders die Lage in Deutschland ist frustrierend. Wir erleben Gegenwind in Vorzeigebereichen wie der Automobilindustrie und Chemiebranche, auf denen unser Wohlstand aufgebaut wurde. Aber manchmal braucht es genau diesen Druck, um das Ruder herumzureißen. Erinnern Sie sich noch, als wir als kranker Mann Europas galten? Dann wurden schwierige Reformvorhaben wie die Agenda 2010 umgesetzt, und einige Jahre später war die Bundesrepublik wieder das Zugpferd. Das ist keine Garantie, dass sich diese Entwicklung wiederholt. Aber wir sollten nicht unterschätzen, dass hierzulande viel Know-How vorhanden ist, das auch in Zukunft gefragt sein dürfte. Wir müssen nur dringend die Voraussetzungen schaffen, um das zu nutzen. Denn wir erleben eine Epoche des Wandels, in der Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, die wirtschaftliche Dynamik immer maßgeblicher bestimmen. Wird das neue Jahr also vielleicht doch ein gutes? Wir sind zumindest aus Anlegersicht vorsichtig optimistisch, sehen die Chancen, aber auch die Risiken – beides gilt es vorausschauend zu managen. Die FVM wird sicher nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern weiterhin Verantwortung übernehmen. Mit Weitsicht das Vermögen unserer Kunden stabil, rentabel und zukunftssicher zu positionieren, das ist und bleibt unser Vorsatz. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2025.
Ihr
Claus Walter Ralf Streit
Interview

FVM-Talk der Geschäftsleitung:
Lage differenziert bewerten
Was heißt „vorsichtig optimistisch“ konkret?
Walter: Die Bewertung an den Märkten ist dank Trump-Euphorie der Wirtschaft und Zinssenkungserwartung gerade in den USA schon relativ hoch. Aber noch spricht einiges dafür, dass dieser „heile Welt“- Trend eine Zeit lang weiterläuft. Wir werden dieses positive Momentum nutzen, haben aber schon Absicherungsstrategien nachjustiert, etwa im FVM Classic. Denn nicht nur bei Enttäuschung der hohen Erwartungen kann es zu kräftigen Schwankungen kommen, sondern auch Eskalationen könnten Turbulenzen auslösen. Das reicht von der Ukraine über den Nahen Osten bis zu Taiwan.
Welches Thema wird die Weltwirtschaft ziemlich sicher treffen?
Streit: Generell dürften uns Zölle wohl die nächsten Jahre begleiten. Sollten die USA massiv an der Zollschraube drehen, könnte das relativ schnell auch zu Gegenmaßnahmen aus China führen, die Exportnationen wie Deutschland oder Japan besonders treffen könnten. Etwa eine bewusste Schwächung des Chinesischen Yuans, um Zolldifferenzen auszugleichen, oder eine Begrenzung des Exports seltener Erden. Die werden zum Beispiel in der Batteriefertigung und Chipindustrie benötigt werden und kommen zu großen Teilen aus China. In der Pandemie haben wir bereits erlebt, wie schnell das zu Problemen führen kann, sowohl im Großen, etwa in der Automobilindustrie, als auch im Kleinen, wenn die Steuerelektronik für die Waschmaschinenreparatur nicht mehr lieferbar ist.
2024 war Energie das große Thema, wie sieht das jetzt aus?
Heckel: Das wird wohl so bleiben, aber es könnte weniger um Gas und Öl gehen. Das zeigt sich etwa daran, dass China einerseits wegen Wachstumsproblemen tendenziell weniger Erdöl nachfragt, aber auch unter anderem dank des starken Ausbaus der E-Mobilität. Natürlich wird nicht nur wegen der Mobilitätswende plötzlich die Nachfrage beim schwarzen Gold einbrechen. Sollte die globale Konjunktur anspringen, kann es auch ganz schnell in die andere Richtung gehen. Aber die Energiepreise werden ein wichtiges Thema bleiben, wie man im Winter an den Dunkelflauten hierzulande gesehen hat. Langfristig wird es dabei immer weniger um günstige fossile Brennstoffe gehen, sondern eher um Themen wie Versorgungssicherheit, Infrastrukturausbau und Speicherfähigkeiten von Strom. Das liegt nicht zuletzt auch am Erfolg der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz, die den Aufbau immer weiterer stromhungriger Rechenzentren nötig macht. Nicht umsonst haben wir etwa Caterpillar ins Portfolio des FVM Classic aufgenommen. Der US-Baumaschinenspezialist ist auch einer der führenden Anbieter von Notstromlösungen.
Wie ist die Lage in der deutschen Autoindustrie?
Walter: Wir haben unsere Rolle als technischer Vorreiter aus den Zeiten des Verbrennungsmotors verloren. Die investitionsintensive Umstellung auf E-Antriebe belastet die Gewinnmargen - dies zeigen nicht nur die angekündigten Werkschließungen von Volkswagen. Auch Daimler hadert mit der alleinigen Ausrichtung auf angeblich emissionsfreie Technik. Tatsächlich wird es wohl erst die Zukunft zeigen, ob es wirklich in der Gesamtbilanz sinnvoll ist, überall auf der Welt und in jedem Bereich nur auf Batterien zu setzen. Ähnlich formulierte das auch jüngst BMW-Chef Oliver Zipse, der zwar die E-Mobilität als stärksten Wachstumstreiber für die Zukunft der Branche sieht, aber gleichzeitig empfiehlt, zur Erreichung der Klimaziele die Verbrennungstechnologie nicht völlig auszuschließen. Insgesamt sind die Zeiten für die deutsche Automobilindustrie alles andere als einfach, und unser generelles Geschäftsmodell als Exportnation steht auch in anderen Bereichen auf dem Prüfstand. Wir scheinen zudem zwischen die Räder der laufenden USA-China-Auseinandersetzung zu geraten. Man könnte die Lage schon fast als perfekten Sturm beschreiben, der unsere Wirtschaft erfasst hat. Für die nächsten Jahre sind die Wachstumsaussichten eher mau, und wir könnten wieder deutlich mehr Arbeitslose bekommen. Vielleicht haben wir in den Kernkompetenzen, die in den letzten Jahrzehnten die Grundlage unseres Erfolgs waren, unseren Zenit überschritten. Aber wir sollten trotzdem nicht vergessen, dass es solche Phasen immer wieder gibt und wir in der Vergangenheit durchaus in der Lage waren, uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Das könnte auch für die deutschen Autobauer zutreffen.
Die Staatsverschuldungen werden wohl weiter steigen. Ist es da nicht Zeit für Alternativen wie Kryptowährungen?
Streit: Wir sehen den Charme von notenbankunabhängigen Währungen. Gerade in Staaten mit Hyperinflation oder bei einer Flucht aus repressiven Regimen können sie eine wichtige Funktion zur Wertbewahrung haben. Aber die absolute Anonymität ist auch eine klare Schattenseite, die von Kriminellen genutzt wird. Themen wie der enorme Energieverbrauch beim Mining könnten schnell dazu führen, dass heute gefragte Kandidaten wie Bitcoin durch modernere Varianten ersetzt werden. Grundsätzlich könnten wir als Vermögensverwalter in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren und wägen das ab. Aber wir sind uns bewusst, dass wir hier keine echten Bewertungsmaßstäbe ansetzen können. Im Endeffekt beruht der Wert allein auf Angebot und Nachfrage. Das funktioniert momentan und kann auch noch weiter funktionieren – der Trend nährt sich quasi von selbst. Aber es könnte jederzeit durch staatliche Eingriffe oder durch technische Neuentwicklungen zu einem Totalverlust kommen. Deswegen haben wir uns bisher bewusst dagegen entschieden, aber beobachten die Entwicklung der Blockchain-Technologie ganz genau.
Bleibt Gold der Notanker fürs Depot?
Heckel: Tatsächlich hat sich Gold zuletzt gut entwickelt. Die hohen Preise beim Edelmetall beruhen weniger auf eigener Stärke, sondern werden eher von der Schwäche der Währungen getrieben, in denen Gold gehandelt wird. Solange die Zinsen weiter fallen, die politischen Unsicherheiten bestehen und die Verschuldung der Papierwährungen zunimmt, spricht zumindest auf absehbare Zeit wenig für deutlich billigeres Gold.
FVM Intern
Soziales Engagement: FVM unterstützt Kinder und Jugendliche

Als regional fest verwurzeltes Unternehmen ist uns soziales Engagement und dabei besonders die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen vor Ort eine Herzensangelegenheit. In diesem Jahr haben wir dem Kinderhaus St. Raphael Kinogutscheine und eine Spende in Höhe von 1.000 Euro überreicht. Ruth Engler, Leiterin des Kinderhauses, zeigte sich begeistert von der Idee, da gemeinsame Unternehmungen für die Kinder, die meist aus schwierigen Verhältnissen kommen, immer etwas ganz Besonderes sind.

Ein für das FVM-Team immer wieder besonderer Termin ist die Unterstützung beim Weihnachtszirkus Circolo. Wir beteiligen uns hier an der Freiburger Aktion „Wir helfen Kindern e.V.“ gemeinsam mit der Oberle-Stiftung, um mehr als 4.500 benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine unvergessliche Freude zu bereiten. Mit einer Spende in Höhe von 4.000 Euro und dem Verteilen von Getränken und Laugengebäck sorgten wir dafür, dass dabei das leibliche Wohl nicht zu kurz kam – und wurden mit strahlenden Augen und herzlichem Lachen belohnt.

Eine umfassende, vernünftige und werteorientierte Bildung junger Menschen zu fördern, das ist für die FVM ein wertvolles Zukunftsinvestment. Mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro an das Kolleg St. Blasien unterstützen wir den Neubau des Naturwissenschaftlichen Zentrums. Hier entsteht eine optimale Lernumgebung, in der die Schülerinnen und Schüler durch forschungsnahes Erfahren Kompetenzen entwickeln können, um Antworten auf die großen Fragen der Gegenwart zu finden. Sei es Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel oder akuter Fachkräftemangel.

Capital-Höchstnote: FVM eine der besten Fondsboutiquen
Wir verstehen uns in erster Linie eigentlich als persönlicher Vermögensverwalter für unsere Kunden und nicht als Fondsmanager. Die FVM-Vermögensverwaltungsfonds haben wir gezielt für unsere Mandanten aufgelegt, um flexibel und stets ausgewogen agieren zu können. Trotzdem ist es natürlich eine wunderbare Bestätigung für unsere Konzepte, vom Wirtschaftsmagazin Capital als einer der besten Fondsboutiquen Deutschlands ausgezeichnet zu werden. Das Institut für Vermögensaufbau (IVA) in München hat hierfür 220 Anbieter und 454 Fonds unter die Lupe genommen, und wir wurden mit der Höchstnote 5 von 5 Sternen bewertet. Die FVM nimmt diese Anerkennung gerne entgegen. Wir sehen sie als Ansporn, unseren eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, unkomplizierte und kundenfreundliche Lösungen anzubieten – immer in erster Linie im Interesse unserer Mandaten.

Im Kalender eingetragen?
Professor Webersinke am 15. Mai 2025 im Konzerthaus Freiburg
Wenige sind in der Lage, wie Finanzprofessor Hartwig Webersinke, die komplexe Gemengelage der globalen Wirtschaft und Weltpolitik verständlich und gleichzeitig unterhaltsam zu präsentieren. Die FVM hat ihn am Donnerstagabend des 15. Mai 2025 ins Konzerthaus Freiburg eingeladen, diese Gelegenheit sollten Sie sich nicht entgehen lassen und den Termin vormerken.