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  • Juli 2025
  • FVM News

FVM Kapitalmarktbericht Juli 2025: Erholung trotz Zollschock

Claus Walter, Geschäftsführender Gesellschafter Ralf Streit, Geschäftsführer

Liebe Mandanten und Geschäftsfreunde,

das erste Halbjahr 2025 war geprägt von den Überraschungen, die uns die neue US-Regierung bescherte. Am sogenannten „Liberation Day“ kündigte Präsident Donald Trump Zölle für alles Mögliche an. Das schürte Unsicherheiten bei Unternehmen auf der ganzen Welt, ob Lieferketten weiter funktionieren oder ganze Absatzmärkte wegbrechen. Diese Unberechenbarkeit hat die Märkte tief erschüttert. Gleichzeitig befeuerten die angekündigten Steuersenkungen und kaum wirksame Sparmaßnahmen vom inzwischen zurückgetretenen Sonderbeauftragten Elon Musk die Zweifel am sicheren Hafen US-Staatsanleihen. Es zeichnete sich ab, dass es für die US-Regierung künftig deutlich teurer werden könnte, am Kapitalmarkt Geld zu bekommen, und die amerikanischen Verbraucher spürten, wer letztlich die Folgen der Zollpolitik bezahlen muss. Die Sorgen vor einer Rückkehr der Inflation wuchsen und führten sogar zeitweise zu Zinsanstiegen. Inzwischen erholten sich die Märkte vom ersten Schock. Die Kapitalabflüsse aus den USA, insbesondere nach Europa, hinterließen Spuren. Der US-Dollar verlor seit Jahresbeginn rund 10 Prozent gegenüber dem Euro, und aus Sicht eines in Euro rechnenden Anlegers waren die US-Börsen keine gute Wahl, hier entwickelten sich die europäischen Börsen besser. Folgerichtig scheinen derzeit viele Investoren bemüht, die Abhängigkeit von der US-Entwicklung zu verringern.

Auch wir haben unsere Portfolien weiter diversifiziert und US-Werte und Dollarinvestments schon seit Jahresanfang ein Stück weit reduziert. So finden sich zum Beispiel im Rentenbereich bei der FVM erstmals Anleihen in Schweizer Franken. Wir haben schon vor Trumps Amtsantritt die Europa-Indexanteile erhöht, denn die Bewertung einiger Unternehmen vom heimischen Kontinent war schon da im Vergleich zu den USA eher günstig. In Deutschland kam dazu das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen und Klimaschutz. Hier haben wir frühzeitig auf Profiteure wie etwa den Baustoffhersteller Heidelberg Materials oder durch ETFs auf den Bau- und Industriebereich gesetzt. Gleichzeitig wurde die Schuldenbremse für die Verteidigungsertüchtigung praktisch ausgesetzt. Diese Investitionen könnten die dringend benötigten Impulse in der Wirtschaft geben und langfristig unsere Sicherheit für die sich verändernde Weltordnung erhalten.

Aber wie die Zukunft so wirklich aussehen wird, ist derzeit alles andere als gewiss. Insbesondere Donald Trump bleibt eine Wundertüte. Denn nach der ersten Irritation und einer extrem harten Linie in der Zollpolitik gibt es jetzt immer wieder Meldungen über bilaterale Verhandlungslösungen. Es dürfte keine zu weit hergeholte These sein, dass hier der wachsende Druck der Kapitalmärkte und die für die US-Verbraucher spürbare Preissteigerung ihr Scherflein beitragen. Eventuell ist Trump letzten Endes doch nicht der Hardliner, der mit dem Kopf durch die Wand geht. Ähnlich lässt sich das Eingreifen im Iran interpretieren. Eigentlich wollte Trump nicht mehr die eigenen Soldaten auf der ganzen Welt in den Krieg schicken und sich weltpolitisch heraushalten. Mit der Bombardierung der Atomanlagen hat die USA fast schon wieder die gewohnte Rolle des Weltpolizisten übernommen. Die Hoffnung wächst, dass Amerika ein starker Partner Europas bleiben und doch noch maßgeblich zur Lösung der Ukraine-Frage beitragen könnte. Aber wirklich sicher ist sich niemand.

Das gilt aber in beide Richtungen – negativ wie positiv. Investoren sollten auch nicht pauschal US-Werte abschreiben, denn in vielen Bereichen geht die Geschäftsentwicklung losgelöst von der Politik weiter. Zum Beispiel kann Softwareriese Microsoft dank Cloudgeschäft, KI-Projekten und Gamingangeboten wachsen und zeigt sich weitgehend unabhängig von den Irritationen. Genauso wie deutsche Autobauer sich zwar schon lange durch Produktionsmöglichkeiten in den USA ein Stück weit unabhängig vom transatlantischen Verhältnis gemacht haben, aber derzeit aus China unter Druck gesetzt werden. Hier stehen VW und Co. im E-Autobereich technologisch weiter an der Seitenlinie und reiben sich die Augen beim Betrachten des derzeit in diesem Bereich stattfindenden Preiskampfs chinesischer Konzerne. Fazit: Gute Investitionsmöglichkeiten und Branchen mit Problemen gibt es weiterhin auf beiden Seiten des Atlantiks.

Im Großen und Ganzen war das erste Halbjahr 2025 aus Investorensicht ganz ordentlich. Trotz vieler Aufregungen und Unsicherheiten war es gerade aus europäischer Perspektive sogar besser als erwartet. In Deutschland scheint die Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung - nicht zuletzt auch wegen der schuldenfinanzierten Maßnahmen - durchschritten zu sein. Das ifo-Institut rechnet in seiner Sommerprognose im laufenden Jahr mit einem leichten Wachstum von 0,3 Prozent beim BIP, 2026 soll das dann sogar bei 1,5 Prozent liegen. Was bedeutet das für die Kunden der FVM? Wir befinden uns gleichzeitig in einer Zeit des wirtschaftlichen Wandels in der Folge der Digitalisierung und in einer Phase der Neujustierung der bisherigen Weltordnung. Vieles ändert sich, Prognosen sind schwierig und es gibt unbestreitbar Risiken. Aber die letzten Monate haben auch eines klar gezeigt: Unternehmen und Märkte können sich selbst in so einer Situation anpassen. Um Vermögen zu erhalten, gilt es, trotz aller Unsicherheiten Chancen zu sehen und zu nutzen. Genau das wird die FVM weiter mit Weitblick und Vernunft tun. Das bleibt auch in Zukunft sicher, darauf können Sie sich verlassen

Ihr
Claus Walter         Ralf Streit

Interview

Bewegtes Interview von Fiona Walter mit Christoph Heckel

Wer sind die Menschen, die hinter dem Erfolg der Freiburger Vermögensmanagement stehen? Dieser Frage geht Fiona Walter, verantwortlich für die FVM-Öffentlichkeitsarbeit, diesmal im Gespräch mit Christoph Heckel nach.

 

Wer sind Sie in aller Kürze?
Heckel: Mein Name ist Christoph Heckel, ich bin Jahrgang 1970, verheiratet und wohne mit meiner Frau und einer Katze in Mengen, das ist am Rande des Markgräflerlands in Richtung des Tuniberg. Hier haben wir einen großen Garten für Vögel, Igel und Insekten mit Obstbäumen und Beeren, von deren Früchten ich gerne Marmelade koche.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht im Garten schaffen? 
Heckel: Ich lese sehr gerne Bücher unter anderem über Geschichte, Politik und Klima, bin leidenschaftlicher Läufer und bereite mich gerade auf den Berlin-Marathon im September vor. Ich freue mich sehr, dass ich das Glück habe, hier teilnehmen zu können. Denn bei diesem Event ist die Nachfrage nach den Startplätzen so groß, dass man sich schon ein Jahr im Voraus bewerben muss und dann ausgelost wird. Dafür gehe ich jetzt an fünf Tagen in der Woche früh morgens laufen, damit ich mich langsam von 70 Kilometern in der Woche auf 90 in der heißen Phase vor dem Wettbewerb steigern kann. 

Wie kamen Sie denn gerade auf das Hobby „Laufen“? 
Heckel:In meiner Jugend habe ich viel Tennis gespielt, aber mit den Jahren im Beruf war das nicht mehr so einfach: Zu den für mich möglichen Zeiten waren die Plätze oft voll, und es wurde immer schwieriger, sich mit anderen für Spiele zu verabreden. Beim Laufen bin ich völlig unabhängig. Dazu brauche ich niemanden, muss keinen Platz buchen, und schöne Strecken finden sich beim Laufen auch auf Geschäftsreisen. Als dann für 2004 der erste Freiburg Marathon angekündigt wurde, hat es mich so richtig gepackt und nicht mehr losgelassen. 

Was ist für Sie das Besondere an Halbmarathons und Marathons?
Heckel: Wenn man in einem großen Starterfeld steht und da zehntausende Menschen am Rand der Strecke warten, das ist schon eine ganz besondere Stimmung. Aber für mich ist Laufen mehr als nur Wettkampf. Das reicht von den bekannten positiven Effekten auf das Herz-Kreislauf-System bis zu der Tatsache, dass ich dieses Hobby auch teilweise gemeinsam mit meiner Frau ausüben kann. Warum sind Sie gerade in der Finanzbranche gelandet? Heckel: Mein Urgroßvater war der erste Kunde in der Sparkasse in Mengen, meine Patentante hat dort gearbeitet und ich war schon als Kind mit allen Mitarbeitern der Filiale per Du. Es ist also kein Wunder, dass mich das Thema Geld und Finanzen von Anfang an fasziniert hat und ich mich für eine Ausbildung bei der Sparkasse entschieden habe. 

Wo hat Sie dieser Weg hingeführt? 
Heckel: Direkt nach der Ausbildung bin ich in den Wertpapierbereich gegangen. Aktienanalyse und Anlageberatung lagen mir von Anfang an, das hat sich durchgezogen und führte dazu, dass ich Wertpapierberater, Portfoliomanager und schließlich Leiter der Vermögensverwaltung wurde. Aber irgendwann habe ich dann gemerkt, dass es Zeit ist für eine Veränderung. 

Und wie sind Sie dann gerade auf die FVM gekommen? 
Heckel: Ich kannte das Konzept der Freiburger Vermögensmanagement, und gerade das Geschäftsmodell als unabhängiger Vermögensverwalter begeisterte mich. Hierzu gehört vor allem der Wunsch, dass immer der Kunde und der Aufbau von langfristigen, vertrauensvollen Partnerschaften im Vordergrund stehen. Ich suchte den direkten Kontakt zu Claus Walter und bin sofort auf offene Ohren gestoßen. Bei der FVM kann ich meinen Qualitätsanspruch zu hundert Prozent umsetzen und ihm treu bleiben, da die beiden Geschäftsführer Claus Walter und Ralf Streit dies eins zu eins genauso sehen.

Sie sind seit dem Oktober 2022 bei der FVM, was ist der größte Unterschied zu Ihrer Zeit bei der Sparkasse?
Heckel: Der wesentlichste Unterschied ist natürlich das generelle Geschäftsmodell eines unabhängigen Vermögensverwalters, das mir den Freiraum lässt, mich voll auf die Interessen der Kunden zu konzentrieren. Hier sind zudem die Hierarchien viel flacher und die Entscheidungswege kurz, schnell und pragmatisch. Die so gesparte Zeit und Energie kann ich bei der FVM als Zuständiger für das Portfoliomanagement für wirklich umfassende Analysen und individuelle Beratung nutzen, das macht für mich viel mehr Sinn.

Worauf kommt es Ihnen bei der Analyse besonders an? 
Heckel: Wenn ich ein Unternehmen unter die Lupe nehme, schaue ich mir die Historie an. Gerade die Entwicklung von Umsätzen, Margen und Gewinnen über einen längeren Zeitraum und auch in schwierigen Phasen ist für mich ein guter Indikator. So lässt sich die grundsätzliche Stabilität der Geschäftsmodelle abschätzen und so die Realitätsnähe von Zukunftsperspektiven einordnen. 

Was ist für Sie das größte Risiko für die Märkte derzeit?
Heckel: Viele glauben noch in der Welt zu leben, die sie die letzten 20 oder 30 Jahre kennengelernt haben. Wir befinden uns aber sehr wahrscheinlich in einer Zeit des Umbruchs der Weltordnung. Wer in der Vergangenheit die Antworten für die Zukunft finden möchte, muss also eher weiter als 50 Jahre zurückschauen. Was vielleicht im bisherigen Berufsleben als unvorstellbar galt, ist in den Umbruchsperioden beispielsweise am Anfang des 20. Jahrhunderts meist sogar schon vorgekommen - von einer Pandemie wie der Spanischen Grippe über Währungsabwertungen und Hyperinflation bis zu politischen Belastungen der Gesellschaft.

FVM Intern

v.l. Ralf Streit, Benedikt Dörle-Schäfer, Fiona Walter, Claus Walter beim Vermögenstag in München

Inspirationen beim 13. Münchner Vermögenstag

Der Münchner Vermögenstag ist der jährliche Treffpunkt für unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices, Stiftungen, Banken und Institutionen aus Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Österreich. Organisiert wird diese Veranstaltung von unserem Partner V-Bank, der es immer wieder gelingt, eine wunderbare Mischung aus Fachvorträgen und inspirierenden Persönlichkeiten zusammenzustellen. Eine Gelegenheit, die sich Claus Walter, Ralf Streit, Benedikt Dörle-Schäfer und Fiona Walter nicht entgehen lassen wollten. Lars Hille, Stefan Lettmeier und Florian Grenzebach, das Vorstandstrio der V-Bank AG, informierten über die solide Entwicklung und gaben den Startschuss für einen spannenden Tag. Besondere Highlights waren diesmal die Vorträge des FvS-Kapitalmarktstrategen Philipp Vorndran zum Thema „Sachwerte, was sonst?!“, der Beitrag von Torwartlegende Oliver Kahn zu „Tokenisierten Wertpapieren am Beispiel Growth Capital für Fußballclubs“ und die eindrucksvolle Geschichte der Ex-Stuntfrau Miriam Höller.

Bild Screenshot (Barrierefreiheit)

FVM-Website – exzellent und barrierefrei

Die Gesellschaft für Qualitätsprüfung hat im Rahmen der Studie „Digital Champions 2025“ die Online-Präsenz von 111 unabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland umfassend analysiert. Die Homepage und die Social-Media-Aktivitäten der FVM wurden mit 97 von 100 Punkten exzellent bewertet und zählen zu den Besten im Branchenvergleich. Der persönliche Kontakt mit unseren Kunden ist und bleibt für uns ein essenzieller Baustein für den Aufbau einer vertrauensvollen Partnerschaft. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es aber für uns auch wichtig, mit der Zeit zu gehen und online sichtbar und leicht zugänglich zu sein. In den letzten Wochen haben wir unter der Federführung von Fiona Walter unsere Homepage barrierefrei gestaltet. Hierzu gehörte auch ein neuer Bereich, in dem wir unsere Leistung der Vermögensverwaltung in verständlicher Sprache vorstellen.

Bild Eingang Büro Ortenau

Im Entstehen: Repräsentanz in der Ortenau

Bald wird es für unsere vielen Kunden in der Ortenau einfacher, mit uns persönlich in Kontakt zu treten. Um der wachsenden Nachfrage in der Region noch besser gerecht zu werden, sind wir gerade dabei, ein neues FVM-Büro aufzubauen. Wir freuen uns darauf, Sie in Kürze auch vor Ort in der Ortenau begrüßen zu dürfen.